Mit 187 gegen drei Stimmen bei zwei Enthaltungen hat die UN-Vollversammlung am Donnerstag abend die von Havanna eingebrachte Resolution gegen die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA gegen Kuba verabschiedet. Gegen den Antrag stimmten die Delegierten der USA, Israels und Brasiliens, Kolumbien und die Ukraine enthielten sich.
Damit haben die verzweifelten Bemühungen, die Washington im Vorfeld der diesjährigen Abstimmung, möglichst viele Verbündete gegen Kuba zu gewinnen, kaum Früchte getragen. Kubas Außenminister Bruno Rodríguez hatte erst vor wenigen Tagen kritisiert, dass das State Department die Botschafter von vier lateinamerikanischen Ländern einbestellt habe, um sie zur Stimmabgabe gegen die Resolution zu bewegen. Letztlich reihte sich nur das Brasiliens faschistischer Staatschef Jair Bolsonaro in die Front von US-Präsident Donald Trump und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein. Sogar Bogotá und Kiew widersetzten sich dagegen dem Druck der US-Administration und enthielten sich zumindest der Stimme. Alle EU-Staaten, auch die Bundesrepublik und Österreich, votierten einmal mehr gegen die Blockade und für die kubanische Resolution, ebenso die Delegation der Schweiz.
Während der zweitägigen Debatte hatten sich zahlreiche Delegierte zu Wort gemeldet und die Haltung ihrer jeweiligen Länder dargelegt. Abgesehen von US-Botschafterin Kelly Craft verurteilten praktisch alle Rednerinnen und Redner den völkerrechtswidrigen Wirtschaftskrieg der mächtigen USA gegen die kleine Insel.
junge Welt wird in der Wochenendausgabe ausführlich über die Abstimmung und die Reaktionen berichten.