Petition: Die US-Sanktionen gegen Kuba behindern kubanische Impfstoffe

Das kostet Menschenleben! Jetzt Petition der Initiative Havanna unterschreiben!

Zunächst die guten Nachrichten: Kubanische Wissenschaftler:innen haben mehrere Impfstoffe gegen Covid 19 entwickelt. Seit Mitte Mai 2021 werden drei davon – Abdala, Soberana 02 und Soberana Plus – in einer landesweiten Impfkampagne eingesetzt, seit November auch bei Kindern. Kuba steht nunmehr mit einer Quote von 93 % vollständig geimpfter Menschen (jeweils 3 Impfungen) weltweit auf Platz 3. Die Impfstoffe scheinen zu wirken, denn die dramatischen Inzidenzen vom letzten Sommer gingen bis Ende des Jahres zurück auf den einstelligen Bereich. Und kubanische Wissenschaftler:innen arbeiten weiter intensiv an mehreren anderen Corona-Impfstoffen, u.a. auch speziell gegen die Omicron-Variante.

Nun zu den schlechten Nachrichten: Die andauernden Sanktionen der US-Regierung behindern auch die Entwicklung und Anwendung der kubanischen Impfstoffe. Die Hoffnung, dass der neue US-Präsident Biden die inhumanen Bestimmungen aus der Trump-Zeit zurücknehmen würde, sind auf ganzer Linie enttäuscht worden. Das Embargo schadet weiterhin – Kuba, sowie anderen Ländern, die von den kubanischen Impfstoffen profitieren könnten.

Wie dieser verheerende Mechanismus funktioniert, erklärt Tania Urquiza Rodríguez, Vize-Präsidentin des kubanischen Unternehmens BioCubaFarma, in dem Video „Sanctions in a Pandemic“: Mehrere Lieferanten von Impfgrundstoffen, vor allem in Europa, wurden mit Sanktionen bedroht, Reedereien und Fluglinien beendeten ihre Zusammenarbeit mit Kuba mit Hinweis auf angedrohte Strafen durch US-Gerichte. Urquiza Rodríguez wörtlich: „Da gibt es z.B. ein großes europäisches Unternehmen, das uns seit 30 Jahren mit Rohstoffen für die Medikamentenproduktion beliefert hat und dann plötzlich im letzten Jahr, mitten in der Pandemie, seine Lieferungen einstellte. Begründung: Sie müssten erst sicherstellen, dass ihre Ware weniger als 10% Bestandteile enthalte, die aus den USA kämen. Das hat unsere Produktion erheblich beeinträchtigt“. An anderer Stelle zitiert Urquiza Rodríguez aus einem Schreiben eines weiteren europäischen Unternehmens: „Der Druck durch die US-Blockade hat unsere Bank veranlasst, Operationen mit Kuba zu beenden“. Und sie ergänzt: „All dies passiert in Zeiten, in denen Kuba durch seine medizinischen Hilfsbrigaden in zahlreichen Ländern, auch in europäischen, dabei hilft, Leben zu retten!“

Wissenschaftler Eulogio Pimentel von BioCubaFarma klagt: „Insbesondere für die Entwicklung des SOBERANA-Impfstoffs, der insgesamt aus fast 900 einzelnen Bestandteilen besteht, haben wir erheblich mehr Zeit gebraucht als eigentlich nötig gewesen wäre, weil alle Lieferanten der vielen Rohstoffe erst einmal ein Prüfverfahren durchlaufen mussten, um nachzuweisen, dass sie nicht gegen die Blockade verstoßen.”

Diese Zeitverzögerung hat unzählige Menschenleben gekostet! Denn Kuba, das voll auf die Entwicklung eigener Impfstoffe gesetzt hatte, konnte erst später als geplant mit deren Produktion und umfangreichen Impfungen beginnen.

Über Kuba hinaus könnten die kubanischen Impfstoffe eine wichtige Rolle dabei spielen, finanzschwächere Länder in ihren Impfkampagnen zu unterstützen. Immerhin haben bis heute ca. 40% der Weltbevölkerung keinen Zugang zu Vakzinen, in Ländern mit niedrigem Einkommen sogar nur knapp 10% – trotz internationaler Initiativen wie z.B. COVAX. Helen Yaffe von der Universität Glasgow stellt fest, dass viele Länder und Bevölkerungen im Globalen Süden in den kubanischen Impfstoffen ihre größte Hoffnung sehen, bis 2025 eine Impfung zu bekommen. Die Kuba-Vakzine würden also Leben retten, und zudem helfen, die Entstehung neuer Virusvarianten weltweit einzudämmen. Dafür braucht Kuba eine Zulassung bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ein Antrag liegt nach Medienberichten seit September 2021 vor, die Bearbeitung durch die WHO werde jedoch verzögert; die Gründe dafür sind unklar.

Richten wir uns also an die neue Bundesregierung und EU-Kommission mit dem Aufruf, europäische Akteure, Kuba sowie die Weltgemeinschaft vor den tödlichen Folgen der US-Sanktionen effektiv zu schützen. Bitte leiten Sie diese Petition in ihrem Freundeskreis weiter und teilen Sie sie in Ihren sozialen Netzwerken. Es geht weiterhin darum, Menschenleben zu retten!

Januar 2022, Initiative Havanna

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